NS-„Euthanasie“. Programm und Opfer

Sigrid Falkenstein: Meine Tante Anna Lehnkering

Zufällig entdeckt Sigrid Falkenstein im Jahre 2003 im Internet den Namen ihrer Tante Anna auf einer Liste von mehr als 30.000 ermordeten Opfern des NS-„Euthanasie“-Programms, der sog. Aktion T4. In der Familie hatte es immer nur geheißen, sie sei während des Krieges gestorben. Sigrid Falkenstein ist erschüttert und fängt an, systematisch die Lebensgeschichte von Anna zu rekonstruieren, recherchiert in Akten, Archiven, stößt dabei auf Schweigen, Hinhalten, sie nennt es “Vertuschen“, lässt dennoch nicht locker.

Hartmut Traub: Mein Onkel Benjamin

Hartmut Traub lässt Zuhörer und Zuschauer teilnehmen an seiner Recherche über das leidvolle und grausame Schicksal seines Onkels Benjamin, der dem NS-„Euthanasie“-Programm zum Opfer fiel. Er kämpft sich durch Akten und Dokumente aus der Krankengeschichte seines Aufenthalts in der Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau und der Tötungsanstalt Hadamar. Und er geht dort den Weg nach, den Benjamin in den Tod gehen musste. Er ist tief erschüttert von dieser Erfahrung an Menschenverachtung, Bestialität, Zynismus und kaltblütiger Ermordung, die das nationalsozialistische System klarer nicht zeigen kann.

Michael Cohaupt: Meine Tante Elisabeth

 „…und verschwand dann in psychiatrischen Einrichtungen“.
Das hat Michael Cohaupt über seine Großtante Elisabeth (Betty) so erschütternd wie eindeutig herausgefunden, nachdem sie über Jahre „fremdgemeldet“ war und nicht bei ihren Eltern lebte. Er vermutet, dass besondere familiäre Gegebenheiten im Zusammenhang mit dem rassistisch und ökonomisch motivierten NS-„Euthanasie“-Programm den Tod von Betty 1944 besiegelten.